Über mich

Marcel Groß

Mein Name ist Marcel Groß. Ich wurde 1975 in Plauen geboren und habe nach dem Abitur meinen Zivildienst absolviert, der mich schicksalhaft in die Psychiatrie des Vogtlandklinikums Plauen führte. Schicksalshaft deshalb, weil ich beim Vorstellungsgespräch ein halbes Jahr zuvor zur Oberin des Krankenhauses sagte: “ich mache alles außer Psychiatrie”. Unter Psychiatrie hatte ich eigentlich keine klare Vorstellung und verband damit nur etwas Schlimmes oder Belastendes. Als ich dann am ersten Tag mit einem anderen Zivi von der Oberin durch das Krankenhausgelände geführt wurde, zeigte sie mit dem Finger auf eine große alte Villa (die es heute nicht mehr gibt) zwischen hohen Bäumen und sagte: “dort gehen Sie rein”. Über der Eingangstür stand “Psychiatrie”. Die Arbeit dort machte mir aber viel Spaß. Ich musste mich zwar überwinden manche Leute zu waschen und auch zu windeln, aber es waren in der Psychiatrie viel weniger als auf anderen Stationen. Damals waren im Gegensatz zu heute auch alle psychischen Störungen noch auf einer Station: von der Hausfrau mit Angststörungen über den Alkoholiker bis zur dementen alten Oma oder zum psychotischen Schizophrenen in der kleinen Zelle, wenn es besonders akut wurde. Das Thema Psychiatrie und Psychologie hat mich seitdem nicht mehr losgelassen, man kann sagen nicht nur interessiert sondern auch fasziniert.

In Leipzig studiert ich jedoch zuerst Soziologie mit Nebenfach Psychologie und machte meinen Abschluss als Diplom-Soziologe. Falls Sie sich fragen, was Soziologie ist: die Wissenschaft vom sozialen Handeln oder salopp gesagt die Analyse gesellschaftlicher Zusammenhänge. Der Psychologe hingegen studierte die Wissenschaft vom Erleben und Verhalten des Einzelnen, wobei es Überschneidungsbereiche zwischen beiden Wissenschaften gibt, wie z. B. die Sozialpsychologie mit Ihren Erklärungen zu Einstellungen und Vorurteilen. Im Anschluss an das Soziologiestudiums ergab sich für mich die Möglichkeit noch ein Psychologiestudium zu absolvieren und so erzielte ich außerdem noch den Abschluss des Diplom-Psychologen. Um meine Studien zu finanzieren arbeitete ich zehn Jahre täglich bei einem bekannten, großen Paketdienst. Auch diese körperlich schwere Arbeit war eine Art Studium für mich, denn hier lernte ich die “Zustände” in modernen, effizienten und auf Gewinnoptimierung ausgerichteten großen Unternehmen mit Ihren modernen “Führungsstilen” der Vorgesetzten und den Auswirkungen auf das Arbeitsklima kennen, wie sie mir später hundertfach auch von Patienten von Ihrer Arbeit in ähnlicher Weise geschildert wurden.

Ich hatte meine Psychologie-Diplomarbeit noch nicht zurückbekommen, als ich anfing in einer Rehaklinik für Lungen- und Hautkranke als alleiniger Psychologe zu arbeiten. In fast zehn Jahren führte ich dort mit tausenden Patienten Gespräche und Seminare durch. Die Patienten “boten” dabei einen guten Querschnitt der allgemeinen Bevölkerung, sodass es kaum psychologische Themen gab, die mir in dieser interessanten Tätigkeit nicht begegneten. Es war sogar öfters der Fall, das mir Dinge begegneten von denen ich niemals glaubte, dass es so etwas gibt. Meine Haupttätigkeit bestand in der psychologischen Beratung der Patienten, d. h. dass man Probleme gemeinsam mit den Menschen erörtert, versucht das seelische Gleichgewicht zu stabilisieren, Psychoedukation betreibt – also psychologisches Wissen vermittelt -, gemeinsam nach Hilfsmöglichkeiten sucht – wie kurzfristigen Interventionen und kleinen Tipps für den Alltag – bis hin zum Aufzeigen weiterführender Behandlungsmöglichkeiten und Empfehlungen solcher. Weiterhin führte ich regelmäßig Seminare zu den Themen Raucherentwöhnung, Stress- und Krankheitsbewältigung durch.

Mit dieser Webseite erfülle ich mir einen kleinen Wunsch, nämlich all jenen Menschen zu helfen, denen es schwer fällt über psychische Probleme zu sprechen. Aber auch mit der Anfertigung einer individuellen psychologischen Persönlichkeitsanalyse und -beratung glaube ich etwas Einzigartiges anbieten zu können, wie es in dieser Form und Komplexität im herkömmlichen Berufsalltag eines Psychologen eigentlich nicht vorkommt. In meinen analytischen Fähigkeiten sehe ich meine Stärke, sodass mir diese Tätigkeit auch viel Freude bereitet.